Writers tea

Losing it,
in luxurious clouds.
Wishing on all that,
doubts, long ago.

People go of,
left, right, above.
Centrefield vision,
stuck on a moa.

Just a pen,
collected sounds.
Nothing more fancy,
nothing to awe.

Breaking blocked phrases,
exhibit to connect.
Cuts to show up for,
cuts of a row.

More drowning to sit with,
thoughts lost in the maze.
Lost sight of the endings,
brighter thoughts to a go.

SINNvoll spielen

Hier finden Sie in Kürze „Edutainment“-Produkten und -Dienstleistungen wie z.B. Spielen, Medien oder Veranstaltungen. Diese Produkte und Dienstleistungen transportieren zuerst einmal, wie alle Entertainment-Produkte, positive Erlebnisse und Gefühle und werden sozusagen als Nebeneffekt zur Edukation, also zur Vermittlung von Informationen oder Unterstützung von persönlichen Wachstumsprozessen genutzt. Sie werden zu „Edutainment“-Produkten und -Dienstleistungen. Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung sozialer und emotionaler Intelligenz von Erwachsenen und Jugendlichen.

Tale of a tiger´s heart

He was tired. His body was tired, so was his mind, yet he could not find rest. Once, at the height of his career, the tiger had a similar feeling. At that time, however, it was more a feeling of being lost.

The tiger hardly remembered anything about his childhood. Apart from a few more or less caring people, he could not remember loving contacts. Brought up on the bottle in a zoo, he later was sold off to a circus. The little he remembered about his childhood in the zoo, its ending and the transport to the new home he remembered very vividly, too vividly. Laying in the dark, half awake, half stunned he felt the vibration of the transport underneath his body. At that moment, it seemed, life had left him before it even had started. When he finally woke up in his cage, he wished it would have ended, mainly due to a terrible hangover from anaesthesia. But he was alive and looking back to that time now, he could proudly say he was lucky to be. Because what he experienced further down the line, he would not have dared to dream at that time: success, fame, as much food as he could ever digest and everything else you could wish for, being a tiger. Before all of that, however, at his arrival in the circus, he found himself laying on litter and hard ground…

Autogenes Training

Beim Autogenen Training handelt es sich um ein Entspannungsverfahren, das versucht,  Entspannung durch suggestive Formeln zu erreichen. Der Trainierende wiederholt in Gedanken mehrere Male bestimmte Sätze, die ein Trainer ihm/ihr vorgibt. In der Grundstufe des Autogenen Trainings verwendet man dabei meist die Formeln

…der Wärme von Muskelpartien,
…der Schwere von Muskelpartien,
…der Beruhigung des Herzschlages,
…der Beruhigung der Atmung,
…der Wärme im Brust-/Bauchbereich,
…des kühlen Kopfs.


Dies erfordert viel Konzentration und sollte deshalb auch erst mehrere Male mit einem Trainer durchgeführt werden, bevor man das Autogene Training eigenständig Zuhause durchführt. Der Trainer variiert das Autogene Training zudem meist, z.B. durch Veränderungen bei der Körperhaltung des Trainierenden. Im therapeutischen Setting wird durch das Autogene Training außerdem an negativen Überzeugungen des Trainierenden gearbeitet. Dazu wird immer die Unterstützung eines ausgebildeten Trainers benötigt.

Zur Vorbereitung der Übung begibt man sich an einen ruhigen, ungestörten Ort und legt sich dort bequem hin. Gegebenenfalls sollte vor der Übung nochmal die Toilette aufgesucht werden. Unbequeme Dinge wie Schmuck oder Gürtel werden abgelegt. Das Mobiltelefon sollte ausgeschaltet sein.


Entspannung

Hören Sie hier eine vereinfachte Version der Grundstufe, gutes Entspannen!

Sprecherin: Lisa Bühler


Was wir dabei tun:

Schließen Sie die Augen. Atmen Sie tief. Während Sie den Körper spüren, stellen Sie sich folgenden Satz im Kopf vor: „Ich bin ganz ruhig“ (6 mal wiederholen).

Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Arme und denken Sie: „Meine Arme sind ganz schwer.“ (6 mal wiederholen).

Richten Sie dann Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Beine: „Meine Beine sind ganz schwer.“ (6 mal wiederholen).

„Meine Arme und Beine sind ganz schwer.“ (6 mal wiederholen).

Über den ganzen Körper breitet sich ein angenehmes Wärmegefühl aus.

Denken Sie innerlich: „Mein Arme sind ganz warm.“ (6 mal wiederholen).

Richten Sie dann Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Beine: „Meine Beine sind ganz warm.“ (6 mal wiederholen)

„Meine Arme und Beine sind ganz warm.“ (6 mal wiederholen)

Achten Sie auf Ihren Herzschlag: „Mein Herz schlägt ganz entspannt und gleichmäßig.“ (6 mal wiederholen)

Spüren Sie Ihren Atem: „Mein Atem geht ruhig und gleichmäßig.“ (6 mal wiederholen)

„Ich spüre meinen Atem, ruhig und gleichmäßig.“ (6 mal wiederholen)
Spüre Sie Ihren Bauchraum: „Mein Bauch wird ganz wohlig warm.“ (6 mal wiederholen)

„Ich spüre, wie die Wärme meinen Bauch durchströmt.“ (6 mal wiederholen)

„Alles an mir ist schwer und wohlig warm.“ (6 mal wiederholen)
Spüren Sie Ihren Kopf: „Mein Kopf ist angenehm kühl.“ (6 mal wiederholen)

„Mein Kopf ist angenehm kühl und leicht.“ (6 mal wiederholen)

„Alles an mir ist entspannt und ruhig.“ (6 mal wiederholen)

Genießen Sie einen Moment Ihre Entspannung. Kommen Sie dann in den Raum zurück. Kommen Sie immer mehr im Außen an und in die Aktivität zurück und ganz zum Schluss öffnen Sie auch wieder die Augen.

Hat funktioniert, wenn Sie es geschafft haben

…sich ganz oder größtenteils auf den jeweiligen Bereich zu konzentrieren
…die jeweilige Empfindung wie Schwere oder Wärme wahrzunehmen und sich gut zu entspannen

Bodyscan

Unter einem Bodyscan versteht man die nicht-wertende Wahrnehmung einzelner Körperpartien und des Körpers als Ganzes. Während des Wahrnehmens versucht man zudem die Muskulatur möglichst du entspannen. Zur Vorbereitung der Übung begibt man sich an einen ruhigen, ungestörten Ort und setzt sich dort bequem hin. Gegebenenfalls sollte vor der Übung nochmal die Toilette aufgesucht werden.

Entspannung

Hören Sie hier einen kostenlosen, geführten Bodyscan, gutes Entspannen!

Sprecherin: Lisa Bühler

Was wir dabei tun:

Sie schließen die Augen und lassen die Gedanken immer mehr in den Hintergrund treten.

Nehmen Sie ihren Körper als Ganzes wahr. Dann richten Sie Ihre Achtsamkeit ganz auf die Füße. Wie fühlen sich die Füße an?

Unsere Aufmerksamkeit wandert dann etwas höher, über die Gelenke zu den Unterschenkeln. Wie fühlen sich die Unterschenkel an?

Wieder ein Stück höher, über die Knie zu den Unterschenkeln. Wo berühren die Unterschenkel die Stuhlfläche? Wie fühlen sie sich an?
Und auch am Gesäß ist der Kontakt zur Stuhlfläche spürbar. Ist das Gesäß so entspannt wie möglich?

Dann wandert die Achtsamkeit zum unteren Rücken. Auch dieser ist so entspannt wie möglich. Ebenso der mittlere Rücken und der obere Rücken.

Spüren Sie die Schultern und lassen Sie sie noch etwas mehr entspannen.

Dann springen wir mit der Aufmerksamkeit zu den Händen. Was berühren die Hände? Wie fühlen sie sich an?

Über die Gelenke wandern wir wieder höher zu den Unterarmen. Wie fühlen sich die Unterarme an?

Über die Ellenbogen geht es höher zu den Oberarmen. Wie fühlen sich die Oberarme an? Auch hier können wir vielleicht noch mehr entspannen und loslassen.

Über die entspannten Schultern wandert unsere Aufmerksamkeit dann zum Nacken. Ist der Kopf in der Mitte, so dass der Nacken zum größten Teil entspannen kann?

Etwas höher können wir den Kiefer fühlen. Vielleicht können wir den Kiefer etwas mehr entspannen und fallen lassen. Und wir nehmen auch die kleinen Muskeln um den Mund wahr und entspannen diese. Genauso um die Nase und die Augen. Spüren Sie den ganzen Kopf, so entspannt wie möglich.

Dann spüren wir nochmal den ganzen Körper wie er entspannt auf dem Stuhl sitzt. Nehmen Sie langsam wieder mehr die Geräusche im Raum wahr. Strecken sie sich, räkeln Sie sich. Und wenn Sie soweit sind, öffnen Sie bitte auch wieder Ihre Augen.


Sie schließen die Augen und lassen die Gedanken immer mehr in den Hintergrund treten.

Nehmen Sie ihren Körper als Ganzes wahr. Dann richten Sie Ihre Achtsamkeit ganz auf die Füße. Wie fühlen sich die Füße an?

Unsere Aufmerksamkeit wandert dann etwas höher, über die Gelenke zu den Unterschenkeln. Wie fühlen sich die Unterschenkel an?

Wieder ein Stück höher, über die Knie zu den Unterschenkeln. Wo berühren die Unterschenkel die Stuhlfläche? Wie fühlen sie sich an?
Und auch am Gesäß ist der Kontakt zur Stuhlfläche spürbar. Ist das Gesäß so entspannt wie möglich?

Dann wandert die Achtsamkeit zum unteren Rücken. Auch dieser ist so entspannt wie möglich. Ebenso der mittlere Rücken und der obere Rücken.

Spüren Sie die Schultern und lassen Sie sie noch etwas mehr entspannen.

Dann springen wir mit der Aufmerksamkeit zu den Händen. Was berühren die Hände? Wie fühlen sie sich an?

Über die Gelenke wandern wir wieder höher zu den Unterarmen. Wie fühlen sich die Unterarme an?

Über die Ellenbogen geht es höher zu den Oberarmen. Wie fühlen sich die Oberarme an? Auch hier können wir vielleicht noch mehr entspannen und loslassen.

Über die entspannten Schultern wandert unsere Aufmerksamkeit dann zum Nacken. Ist der Kopf in der Mitte, so dass der Nacken zum größten Teil entspannen kann?

Etwas höher können wir den Kiefer fühlen. Vielleicht können wir den Kiefer etwas mehr entspannen und fallen lassen. Und wir nehmen auch die kleinen Muskeln um den Mund wahr und entspannen diese. Genauso um die Nase und die Augen. Spüren Sie den ganzen Kopf, so entspannt wie möglich.

Dann spüren wir nochmal den ganzen Körper wie er entspannt auf dem Stuhl sitzt. Nehmen Sie langsam wieder mehr die Geräusche im Raum wahr. Strecken sie sich, räkeln Sie sich. Und wenn Sie soweit sind, öffnen Sie bitte auch wieder Ihre Augen.

Hat funktioniert, wenn

…Sie es geschafft haben sich ganz oder größtenteils auf den jeweiligen Bereich zu konzentrieren und sich gut zu entspannen.

Atemmeditation

Atemmeditation bedeutet unsere Atmung wahrzunehmen, fließen zu lassen und evtl. auch etwas zu vertiefen. In der Anspannung und im Stress ist unser Atem flach und schnell. Wenn wir unseren Atem verlangsamen und vertiefen, beruhigen sich auch unsere Nerven.

Zur Vorbereitung der Übung begibt man sich an einen ruhigen, ungestörten Ort und legt oder setzt sich dort bequem hin.

Gegebenenfalls sollte vor der Übung nochmal die Toilette aufgesucht werden. Unbequeme Dinge wie Schmuck oder Gürtel werden abgelegt. Das Mobiltelefon sollte ausgeschaltet sein.

Entspannung

Hören Sie hier eine kostenlose, geführte Atemmeditation, gutes Entspannen!

Sprecherin: Lisa Bühler

Was wir dabei tun:

Wir schließen die Augen und kommen im Raum an, Gedanken lassen wir vorbeiziehen. Wir nehmen den Körper als Ganzes war, möglichst entspannt und ruhig.

Dann wandern wir mit unserer Aufmerksamkeit zu Nase oder Mund, fühlen den Luftstrom.
Wir folgen dem Luftstrom hinunter zum Brust- und Bauchbereich, spüren wie diese sich ganz von selbst heben und senken. Kann der Atem etwas tiefer werden?

Die Gedanken bleiben bei unserem Atem bzw. kehren immer wieder zu diesem zurück.

Dann nehmen wir gezielt das Ausatmen wahr. Es sollte mindestens genau so lange dauern wie das Einatmen.

Alles was Zukunft ist, bleibt noch einen Moment fern, alles was Vergangenheit ist, ist vorbei. Wir sind im Hier und Jetzt und nehmen hier die Atmung noch einen Moment wahr.

Dann nehmen wir wieder den ganzen Körper wahr, entspannt und ruhig. Wir nehmen auch wieder vermehrt die Geräusche im Raum wahr und kommen immer mehr im Außen an und in die Aktivität zurück.

Hat funktioniert, wenn

…Sie es geschafft haben, sich ganz oder größtenteils auf Ihre Atmung zu konzentrieren
…Die Atmung sich vertieft und verlangsamt hat, ohne dass dabei viel Druck und Zwang angewendet wurde

Progressive Muskelentspannung nach Jacobson (PMR)

Die Progressive Muskelentspannung ist eine bewährte Entspannungsmethode bei der unterschiedliche Körperpartien nacheinander angespannt werden. Die Muskelanspannung der jeweiligen Körperpartie wird eine Weile gehalten und wahrgenommen. Danach wird die Anspannung wieder gelöst. Die Muskeln entspannen nach der längeren Anspannung ganz von selbst. Diese Entspannung wird erneut bewusst wahrgenommen und genossen.

Zur Vorbereitung der Übung begibt man sich an einen ruhigen, ungestörten Ort und legt oder setzt sich dort bequem hin. Gegebenenfalls sollte vor der Übung nochmal die Toilette aufgesucht werden. Unbequeme Dinge wie Schmuck oder Gürtel werden abgelegt. Das Mobiltelefon sollte ausgeschaltet sein.

Entspannung

Hören Sie hier eine kostenlose, geführte PMR, gutes Entspannen!

Sprecherin: Lisa Bühler

Was wir dabei tun:

Die Augen schließen, zur Ruhe kommen, Gedanken in den Hintergrund treten und vorbeiziehen lassen. Die Atmung wahrnehmen.
Wie liegt der Körper auf dem Boden? Wie sitzt er auf dem Stuhl?

Rechten Fuß zum Bein heranziehen und so anspannen – Anspannung halten – entspannen und nachfühlen.

Rechten Fuß ein paar Zentimeter heben – Anspannung halten – entspannen und nachfühlen.

Linken Fuß heranziehen – Anspannung halten – entspannen und nachfühlen.

Linken Fuß ein paar Zentimeter heben – Anspannung halten – entspannen und nachfühlen.

Hüfte heben, Gesäßmuskeln anspannen – Anspannung halten – entspannen und nachfühlen.

Brust heben, Rückenmuskeln anspannen – Anspannung halten – entspannen und nachfühlen.

Rechte Hand zur Faust ballen – Anspannung halten – entspannen und nachfühlen.

Rechten Arm ein paar Zentimeter heben – Anspannung halten – entspannen und nachfühlen.

Linke Hand zur Faust ballen – Anspannung halten – entspannen und nachfühlen.

Linken Arm ein paar Zentimeter heben – Anspannung halten – entspannen und nachfühlen.

Die Schultern zu den Ohren ziehen – Anspannung halten – entspannen und nachfühlen.

Den Kopf langsam nach rechts drehen langsam wieder zur Mitte – entspannen und nachfühlen.

Den Kopf langsam nach links drehen langsam wieder zur Mitte – entspannen und nachfühlen.

Gesicht zur Nasenspitze hin zusammenziehen – Anspannung halten – entspannen und nachfühlen.

Dann nehmen wir wieder den ganzen Körper wahr, entspannt und ruhig. Wir nehmen auch wieder vermehrt die Geräusche im Raum wahr und kommen immer mehr im Außen an und in die Aktivität zurück.

Hat funktioniert, wenn

…Sie es geschafft haben, sich ganz oder größtenteils auf Ihren Körper zu konzentrieren
…Ihr Körper sich schwerer anfühlt und entspannter ist
…Ihr Geist ruhiger und vielleicht sogar positiver geworden ist

Literarisches Gebären

Herr Bär erwachte wieder mal erst am späten Nachmittag aus einem tiefen Schlaf. Er schwang die Pratzen aus seinem gemütlichen Kastenbett und schlurfte in seinem Pyjama und seinen Lieblingspantoffeln durch die Räume. Sein Haus lag im Bauch einer großen Kastanie und Herr Bär war zu Recht stolz auf die Gemütlichkeit und Natürlichkeit in diesem Wohnbaum, den er sein Eigen nannte. Zu seinen Morgenroutinen gehörte, neben dem Mahlen und Brühen seines Lieblingskaffees, vor allem ein ausgiebiges Stretching-Programm und das Gießen seiner Pflanzen in dem kleinen umzäunten Garten vor seiner Haustür.

Bis er schließlich an seinem Schreibtisch saß, mit dem herrlichen Blick auf die Blumenwiese vor seinem Fenster, konnten Stunden vergangen sein. Doch irgendwann musste er sich einen Ruck geben und dort niederlassen. Auch heute, wie gewöhnlich, drückte die Deadline seiner Redaktion und die Redaktionsleitung, also Herr Elster, konnte sehr unangenehm werden, wenn es um so etwas wie Deadlines ging. Herr Bär hatte noch nicht einmal ein Thema und so lehnte er sich mit Lesebrille auf der Nase und Stift am Mund in seinem Bürostuhl zurück und überlegte wippend, was die Welt wohl gerade so bewegte.

Viele Ideen verwarf er sofort wieder, z.B. ein Essay über die Diskriminierung entlassener Zirkusgefangener in der Bärencommunity. Das Thema erschien ihm zu schwer für einen so schönen Frühlingstag. An anderen Themen arbeitete er eine Weile, musste sie aber aufgrund ihrer Komplexität und ihres Umfangs schließlich doch aufgeben. Z.B. ein Bericht zum vor Kurzem stattgefundenen Treffen der Bärenoberhäupter zur Verbesserung der internationalen Beziehungen zu den Bienen. Nach längerem Überlegen und Ausprobieren entschied er sich endlich für ein topaktuelles und dennoch leichtes Thema: den Trend zum Upcycling des alten Bärenwinterfells, mit dem Titel: „Bärische Zeitwende oder alter Hut“.

Wie üblich spürte Herr Bär direkt nach seiner Entscheidung den energiespendenden Kuss der Muse, knackte noch einmal mit den Fingern und Nackenmuskeln, streckte die Arme und hätte sie wohl als Nächstes auf das Papier vor ihm niedergelassen, wenn nicht just in diesem Moment eine, da war er sich sicher, ungewöhnlich laute Fliege nur Millimeter vor seinem Ohr vorbei geflogen wäre. Herr Bär war in seiner Bewegung erstarrt und drehte unwillkürlich den Kopf ob der wüsten Unterbrechung. Die Fliege jedoch, war nirgends mehr zu sehen oder hören.

Herr Bär schüttelte den Schock ab, bemüht den kreativen Fluss nicht zu unterbrechen, denn wie man weiß, ist die Muse keine besonders verständnisvolle, sondern eine sehr nachtragende Gefährtin. Erneut streckte Herr Bär seine Arme aus und senkte seinen Stift voller Elan auf das Papier herab, doch leider setzte sich die Fliege in diesem Moment direkt auf seine Nase. Erbost wedelte Herr Bär vor seinem Gesicht herum. Das war ja wohl die Höhe. Die Muse hatte sich mit diesem zweiten Angriff vollständig aus dem Staub gemacht.

„Entschuldigen Sie mal!“, rief Herr Bär empört. „Sehen Sie denn nicht, dass ich hier arbeite?“, fragte er so sachlich und freundlich, wie es ihm im Moment nur möglich war. „Ach, arbeiten nennen Sie das?“, entgegnete es ihm vom Fenster. Herr Bär suchte den Bereich mit seinen Augen ab, bis er schließlich eine winzige Fliege entdeckte. „Bitte?“, fragte Herr Bär, und die Diplomatie in seiner Stimme hatte sich deutlich reduziert. „Ich habe Sie den ganzen Morgen beobachtet und bis jetzt kann ich nicht sagen, dass Sie besonders produktiv gewesen wären“, entgegnete die Fliege angriffslustig. „Das liegt daran, dass Sie mich mit Ihrem Gefliege davon abhalten, effektiv sein zu können“, rief der Bär erbost. „Und wenn wir schon dabei sind, tatsächlich kann ich mich nicht erinnern, Sie in mein Haus eingeladen zu haben.“ „Gefliege, ja? Haben Sie eigentlich eine Ahnung, wie schwierig es ist, die optimale Flugbahnen zu berechnen und das immer wieder aufs Neue?“ Die Fliege schien nun fast außer sich: „Versuchen Sie das doch mal selbst, ach nein, das können Sie ja nicht mit ihrem riesigen Körper und ihrem schweren Kopf.“ Das war zuviel für Herrn Bär. Er sprang auf und schlug nach der Fliege, diese wich ihm aus und nach einem kurzen Gerangel verschwand die Fliege irgendwo im Haus. Kurz überlegte Herr Bär, ob er die Fliege suchen sollte, ließ sich stattdessen aber gefrustet in seinen Stuhl sinken.

Da die Muse wohl so schnell nicht zurückkehren würde, legte Herr Bär schließlich die Lesebrille ab und ging hinaus in seinen Garten, um sich an der frischen Luft zu beruhigen. Die Sonne schien über dem hohen Gras und den blühenden, bunten Blumen. Herr Bär schlenderte in seiner Wiese herum, roch hier und da an einer Blume und hob dort einen Stock oder Stein auf, um ihn ein Stück weiter wieder fallen zu lassen. Schließlich ließ er sich auf den Rücken fallen, beobachtete eine Weile die Wolken am Himmel und hörte dann mit geschlossenen Augen den Vögeln und Bienen zu.

Während er da so lag, ging ihm die Szene, die sich gerade mit der Fliege zugetragen hatte, immer und immer wieder durch den Kopf. Zu Beginn noch sehr aufwühlend und deutlich, wurde das Erlebte mit der Zeit eher zu einem Film, der im Hintergrund seines Denkens lief. Um so weniger er sich konzentrierte, um so mehr mischten sich die Bilder der Szene mit merkwürdigen anderen Bildern. Bilder die ihm vertraut schienen, die er aber nicht hätte aus dem Stand abrufen können. Bilder von einem kleinen Bärenjungen mit umgeschnallten Flügeln aus Draht und Spitze. Gefühle von Scham mischten sich mit den Bildern und verblassten wieder mit ihnen. Er hörte hämisches Gelächter und sah besorgte, liebevolle Bäreneltern vor seinem inneren Auge aufblitzen, die wichtige Dinge erklärten, während er halb dösend in der Wiese lag, wie in einer Art Trance.

Dementsprechend lange brauchte Herr Bär, um das Räuspern neben sich wahrzunehmen. Der Absender hatte es wohl schon ein paar Mal ertönen lassen, denn es wurde immer lauter und drängender. Er öffnete die Augen und sah sich um. Schließlich entdeckte er die Fliege auf einer Blume sitzen. „Ja, also“, begann die Fliege zögernd, als sie sich der Aufmerksamkeit des Bären gewiss war. „Ich möchte Sie nicht stören, aber ich wollte mich kurz für meine Bemerkung vorhin entschuldigen, das war nicht richtig.“ Der Bär hörte ihr schweigend zu. „Nun, es ist zwar keine Entschuldigung, aber ich hatte in letzter Zeit viel Stress, müssen Sie wissen. Ich war mehrere Tage in einer Wohnung gefangen. Fensterscheiben: sie sehen aus wie das Draußen, Sie verstehen“, erläuterte die Fliege beschämt. „Außerdem hatte ich viel Ärger mit meiner Partnerin. Sie ist sehr eifersüchtig, müssen Sie wissen, und als ich neulich nicht pünktlich zum Essen nach Hause kam, weil ich in einem Spinnennetz gefangen war, ist die Situation eskaliert und sie hat mich verdächtigt mit besagter Spinne eine Affäre zu haben und, nun ja…“, unterbrach sich die Fliege, „mir ist schon bewusst, dass das alles nicht Ihr Problem ist, mir war nur wichtig, den Eindruck, den Sie eventuell von mir haben, etwas zu revidieren und mich, wie gesagt, zu entschuldigen.“

Herr Bär war während des Monologs der Fliege bewegungslos sitzen geblieben und hatte sie angesehen. Er versuchte sich in die Fliege hineinzuversetzen, konnte aber nicht sagen, dass er ihre Probleme wirklich verstand. Ein winziges Spinnennetz würde er einfach zerfetzen und so groß wie er war, war es sehr unwahrscheinlich, dass er jemals ein Fenster und eine Tür verwechseln würde, geschweige denn ein Fenster und das Draußen. Langsam wurde Herrn Bär bewusst, dass die Fliege wohl auf eine Antwort wartete und so riss er sich aus seinen Gedanken. „Nun, wir hatten alle schon schwere Zeiten, nicht wahr?“, entgegnete er schließlich versöhnlich. Schwere Zeiten. Aus irgendeinem Grund musste er darüber lächeln.

Die Fliege verabschiedete sich schließlich, weiterhin etwas bedrückt. Herr Bär versuchte besonders viel Empathie und Freundlichkeit in seinen Abschiedsgruß zu legen. Während er zum Wohnbaum zurückschlenderte, überlegte er, ob er die Fliege damit ein wenig hat aufbauen können. Er hoffte es auf jeden Fall.

Herr Bär ließ sich schließlich wieder an seinen Schreibtisch nieder. Die Deadline war ein gutes Stück nähergerückt und er hatte immer noch kein Thema, über das er schreiben wollte. Doch eigentlich beunruhigte ihn das nicht wirklich. Wenn Herr Bär ganz ehrlich war, hatte Herr Elster schon immer ziemlich viel Respekt vor ihm gehabt, wahrscheinlich zu Recht. Überhaupt musste er sich bei seiner Kraft und Größe selten Sorgen machen, wenn es darum ging, sich durchzusetzen oder sich in Konflikten zu behaupten. Und als er schließlich sein Essay zum Thema „Vergleiche: Unglück oder Lernchance“ abgeschlossen hatte, beschloss er zur Feier seines Werkes und zu Ehren der Fliege, heute zwei statt nur ein Honigbrot zu essen. Er genoss beide in vollen Zügen, bevor er sich gähnend in seine Holzkiste vergrub und zufrieden davondöste.