Portfolio literarische Texte

Hier ein paar ausgewählte, literarische Texte aus meiner Feder:

Kurzgeschichten

Katzenjammer

Müde war er. Nicht nur sein Körper, auch sein Geist wollte Ruhe finden, aber einen Moment würde es noch dauern bis er es konnte. Am Höhepunkt seiner Karriere hatte der Tiger schon einmal ein ähnliches Gefühl gehabt. Damals aber noch viel mehr das Gefühl, sich verirrt zu haben.

Die Anfänge

Der Tiger konnte sich an seine Kindheit kaum erinnern, aber neben ein paar mehr oder weniger fürsorglichen Menschen, gab es kaum liebevolle Kontakte. Aufgezogen wurde er mit der Flasche in einem Zoo. Als er ausgewachsen war und der Zoo drohte pleite zu gehen, wurde er an einen Zirkus verkauft. An den Transport erinnerte er sich noch gut, zu gut. Halb wach, halb betäubt in der Dunkelheit und im Rhythmus verschiedener Transportmittel, hatte er dem Leben schon auf Wiedersehen gesagt. Als er schließlich in einem kleinen Zwinger erwacht war, hatte er sich gewünscht, er wäre tatsächlich gestorben, vielleicht auch aufgrund des fürchterlichen Katers durch das Betäubungsmittel, das man ihm vor dem Transport verabreicht hatte. Doch er war am Leben und im Nachhinein konnte er sagen: zum Glück. Denn was er dann erlebte, hätte er als Junges noch nicht einmal zu träumen gewagt: Erfolg, Beliebtheit, so viel Futter wie er nur verdauen konnte und auch sonst alles, was man sich so wünschen konnte…

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Literarisches Gebären

Herr Bär erwachte wieder mal erst am späten Nachmittag aus einem tiefen Schlaf. Er schwang die Pratzen aus seinem gemütlichen Kastenbett und schlurfte in seinem Pyjama und seinen Lieblingspantoffeln durch die Räume. Sein Haus lag im Bauch einer großen Kastanie und Herr Bär war zu Recht stolz auf die Gemütlichkeit und Natürlichkeit in diesem Wohnbaum, den er sein Eigen nannte. Zu seinen Morgenroutinen gehörte, ….

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Lyrik



Letzte Instanzen
tanzen
auf unangepasstem Verhalten,
in Spalten.


Die Geburt der Schönheit

Liebesschwüre gab ich von mir,
Liebesschwüre erhielt ich zurück,
so dachte ich.
Jetzt kreisen sie um mich als Beleidigungen.
Es gab eine Zeit, da glaubte ich diese verdient zu haben.

Er denkt, ich spürte ihn nicht,
den Kuss auf meinem Haar.
Denkt, ich sah sie nicht,
die Liebe, die seine Augen nie erreichte.
Ein Zuhause habe ich gesucht,
eine Heimat haben wir verloren
und ein oder zwei Herzen.
Doch behalte er sein Mitleid,
sein kaltes Herz ist ohnehin eine größere Bürde,
als meine kalte Hand je sein wird.
Und immer wieder bricht die Sonne durch.

Dachte er, er könnte sie beschmutzen?
Denke er nicht so viel.
Meine Lust?
Ist rein.
Diese Macht erträumt er sich!
Ich träume nicht,
kein Wunsch mehr.
Ich lasse sein.



un

un
unendlich
unendlich unausgeglichen
nicht
nicht da
nicht glücklich
will
will nicht
will nicht dagegen sein
alles
alles macht Weg




Meine Damen und Herren,
Angst hat den Ball,
schiebt sich immer weiter vor ins gegnerische Feld.
Passspiel zur Unsicherheit,
schöne Koordination.
Und Erklärbarkeit schließt von hinten auf,
aber kann den beiden nichts entgegensetzen.
Im vorderen Mittel erleben wir eine deutlich angeschlagene Sinnhaftigkeit.
Und Bedeutsamkeit fordert Angst zum Zweikampf,
ein schöner Versuch, aber da hat sie sich auch schon wieder überrumpeln lassen,
so wird das mit Sicherheit nichts mehr.





Es war einmal ein Ich,
das wurde bald zum Wir,
verändert sich dort,
kam so zurück zu mir.